Die Andrin Schweizer Company entwickelt in ihren Projekten behutsame Stimmungen durch die intensive Reflektion mit den spezifischen architektonischen Gegebenheiten, der Funktion der Räumlichkeiten und ihren Bewohnern. Die Anfrage für die Carte Blanche traf Andrin Schweizer während sich sein Architekturbüro bereits im Gestaltungsprozess einer privaten Residenz in Zürich befand – Wie verbindet sich die Vielfältigkeit und gelassene Eleganz der Kollektion «Cotton & Stories» mit dem Ideenreichtum und der Sensibilität Andrin Schweizers für Ambiente, das zum Verweilen einlädt? Wir haben uns mit ihm über das Potential unterhalten, das die Geschichte eines Raumes birgt und wie sie sein Schaffen beeinflusst.
Wir haben uns nach der Anfrage entschieden, ein Objekt mit Stoffen von Création Baumann auszustatten, das wir sowieso gerade am Umbauen waren. Es ging also darum, aus den Kollektionen von Création Baumann die Stoffe auszuwählen, die unser Einrichtungskonzept, das schon mit den Kunden abgesprochen war, am besten unterstützen konnten.
Die Räume in diesem Haus sind sinnlicher und wärmer geworden. Sie passen auch wieder besser zum Geist der Zeit, in der das Haus erbaut wurde, und strahlen doch eine gute Portion Modernität und Frische aus.
Wir waren in der Kombination von unterschiedlichen Stoffen vielleicht etwas mutiger, als wir das normalerweise gewesen wären. Man bekommt nicht jeden Tag die Gelegenheit, mit Stoffen einer derartigen Vielfalt und Qualität aus dem Vollen schöpfen zu können wie mit der Kollektion «Cotton & Stories». Die Stoffe sehen nicht nur gut aus, sondern fassen sich auch toll an.
Andrin SchweizerVELOURS IST GERADE DER ABSOLUTE ÜBERFLIEGER UND MIT VELLING MACHT CRÉATION BAUMANN ABSOLUT ALLES RICHTIG.
Ja, Serata Fior hat es mir mit seiner verspielten Leichtigkeit besonders angetan. Auch sehr gut gefällt mir der Baumwollvelours Velling, vor allem wegen seiner sinnlichen Haptik und seinen wirklich tollen Farben. Velling haben wir dann auch in fast jedem Raum eingesetzt.
Ich sehe vor meinem inneren Auge sofort unzählige Möglichkeiten, wie der Raum eingerichtet werden könnte. Jeder Raum hat auf seine ganz individuelle Art grosses Potential. Das ist immer eine Kombination der Geschichte des Hauses und der Geschichten seiner Bewohner oder Benutzer. Dabei wird natürlich immer auch der Kontext der näheren oder weiteren Umgebung berücksichtigt. Dabei versuchen mein Team und ich, unseren Kunden nicht unseren eigenen Stil aufzusetzen, sondern für jedes Projekt eine adäquate Sprache zu entwickeln, in der das Haus und seine Bewohner zum Ausdruck kommen.
Ein Raumgefühl entsteht durch viele kleine Puzzlesteine. Durch die verwendeten Materialien, die Farbkombinationen, die Proportionen und Platzierung der Möbel, die eingesetzte Beleuchtung aber auch den Einfall von natürlichem Licht. Bei einem ersten Betreten, versuche ich, das vorhandene Raumgefühl in seine Einzelteile zu zerlegen und zu begreifen, warum und wie das Gefühl entsteht.
Ich finde es wichtig und selbstverständlich, dass man als Schweizer Gestalter, wenn möglich auch die hiesigen Unternehmen unterstützt. Gerade die Textilproduktion hat in unserem Land eine so lange und reiche Tradition, die langsam verloren zu gehen droht. Création Baumann unterscheidet sich von vielen anderen Schweizer Textilunternehmen, dadurch, dass es überhaupt noch existiert und erst noch sehr erfolgreich.
Andrin SchweizerDIE STILE, DIE SICH MIT DIESER KOLLEKTION UMSETZEN LASSEN, SIND SO VIELFÄLTIG WIE IHRE STOFFE.
Ich bin mit meinen Entwürfen stark Gegenwart bezogen und nehme intensiv wahr, was die aktuellen Trends sind. Ich nehme aber immer auch Bezug auf die Geschichte eines Hauses oder eines Raumes. Und natürlich soll das, was wir entwerfen für die nächsten paar Jahre Gültigkeit haben. Es ist also immer eine Kombination aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich liebe es, mich mit Räumen auseinander zu setzen und das möglichst Beste aus Ihnen herauszuholen.
Für mich eine absolut zentrale. Für mich sind Wohnräume ohne Vorhänge, schöne Bezugsstoffe und Teppiche kaum denkbar. Die Zeiten, in denen Vorhänge gerade bei Architekten fast schon verpönt waren, sind gottseidank vorbei.
Ich liebe Altbauten. Sie bieten mir einen grossen Fundus an Inspirationen. Ich mag es, mich inhaltlich an einem Gebäude und der Zeit, in der es entstand zu reiben und in meinen Entwürfen darauf Bezug zu nehmen. Ich bin der Überzeugung, dass nichts was wir machen Sinn macht, ohne die Geschichte zu kennen. In der Innenarchitektur wie auch in der Politik oder im Leben.
Ich wohne in einem Haus aus der 60er Jahren, etwas ausserhalb von Zürich, das ich zusammen mit meinem Partner vor drei Jahren gekauft und renoviert – und übrigens mit Vorhängen von Création Baumann ausgestattet habe.
Der vermutlich bekannteste Schweizer Interior Designer eröffnete sein eigenes Architekturbüro unmittelbar nach dem Studium an der ETH. Mehrere erfolgreiche Konzepte für die damalige Direktorin der Expo.02, Pipilotti Rist, führten in der Folge zu Projekten im In- und Ausland. Von altehrwürdigen Hotels über Flagshipstores und privaten Residenzen im In- und Ausland erarbeitet die Andrin Schweizer Company jeden neuen Raum, als wäre es ihr erster. Dieser Ehrgeiz, für jedes neue Projekt die adäquate architektonische Sprache zu finden, zieht ein umfangreiches und vielfältiges Portfolio nach sich. Besonders seit seiner Zusammenarbeit mit verschiedenen Formaten im Schweizer Fernsehen ist Andrin Schweizer auch einem breiten Publikum bekannt.
Mit der «Carte Blanche» lädt Création Baumann ausgewählte Interior Designer dazu ein, eine Kollektion in einer Location ihrer Wahl in ihrem Stil zu interpretieren – und damit die vielseitigen Möglichkeiten für die textile Raumgestaltung mit den Stoffen des Schweizer Traditionsunternehmens zu zeigen.
Künstlerische Leitung, Styling, Projektleitung und -management: Andrin Schweizer, Dominik Schneider und Chantal Siegenthaler für Andrin Schweizer Company
Nähatelier: As Atelier-Schildknecht AG, Egg
Polsterer: Bopp AG Polstermöbelfabrik, Adliswil
Möblierung: Colombo la Famiglia, Zollikon
Fotograf: Lorenz Cugini, Zürich
Klare Handschrift, subtile Farbnuancen und starke Kontraste – Das Team um Andrin Schweizer hat den Raum in eine Erfahrung aus einem Guss verwandelt. Mit dem gezielten Einsatz von Licht und Schatten entsteht eine harmonische und behagliche Atmosphäre.
Was haben Uni-Stoffe und moderne Kunst gemeinsam? Beide erbringen den Beweis: Die radikale Reduktion auf eine Farbe kann auch alles andere als monoton sein.
Architonic sprach mit Philippe Baumann über die Neuheit SINFONIACOUSTIC, über Akustikmanagement am Arbeitsplatz und ein gelegentlich weinendes Baby.
Eine gelungene Raumatmosphäre wirkt positiv auf das Wohlgefühl der Menschen, die darin leben. Gute Akustik trägt stark dazu bei und lässt sich durch Textilien gezielt formen.